Neue Segel sind angeschlagen – letzte Testfahrt ist absolviert

Am 7. September haben wir unsere alten Segel durch die neuen Segel (Groß/Genua) ersetzt. Bis 20. September waren wir ca. 210 Seemeilen zum Test, u.a. der neuen Segel, in der Nord- und Mitteladria unterwegs und sind sowohl von den Segeleigenschaften wie auch vom Handling beeindruckt. Unbeständiges Wetter (Tramontana, Bora, Jugo, Gewitter) lieferten uns dabei alles was zu einer ordentlichen Testfahrt gehört. Unsere Atlantis läuft nun unter Vollzeug bereits ab 8 Kn Wind sehr gut. Aber auch bei Wind ab 20 Kn ist der Ruderdruck sehr gering und der Vortrieb hervorragend. Das vertikal gelattete Großsegel läßt sich schnell und problemlos manuell in den Mast reffen (eine Reffeinrichtung aus dem Cockpit haben und wollen wir nicht), da die Latten für ein 100% faltenfreies und daher sehr leichtes wegrollen sorgen. Dadurch dass in der Genua in Höhe der Windfäden ein kleines Fenster eingehnäht wurde läßt sich die Atlantis nun präziser am Wind steuern. Lediglich beim ersten hißen des Großsegels muß man zur Anbringung der 5 Vertikallatten etwas Zeit mitbringen. Wir haben uns dazu einen ruhigen Ankerplatz ausgesucht weil der Windwinkel am Haken besser passt als fest vertäut in einem Hafen. Mit diesen Segel könnte man direkt wieder Lust auf Regatta bekommen aber diese Zeiten sind vorbei. Was natürlich nicht heißt, dass wir nicht mehr ehrgeizig genug sind uns hin und wieder mal mit einem anderen Segler zu messen!

Im Rahmen der Testfahrt konnten wir auch unser NAVTEX erstmals ausgiebig prüfen. Triest und Split (Code U und Q in der Navarea 3) lieferten uns unabhängig des UKW-Funkwetterberichtes von Radio Rijeka rund um die Uhr zusätzlich aktuelle Warn- und Wettermeldungen in Textform für die gesamte Adria und großen Teilen des Mittelmeeres. Eine tolle Sache weil man alte und neue Meldungen in Ruhe auch mehrfach nachlesen kann und das Gerät auch Meldungen empfängt wenn man nicht an Bord ist. Wir haben das Gerät so konfiguriert, dass es nur nautische und meteorologische Warnnachrichten, Wettermeldungen und Seenotmeldungen (Code: A, B, D, E) auf 518 kHz (internationale Meldungen in englischer Sprache) empfängt. Das Gerät ist mit nur 50mA Stromaufnahme bei uns kontinuierlich empfangsbereit ohne die Batterie nennenswert zu belasten. Eine absolut sinnvolle Investition für alle die nicht überall und ständig auf das Internet zugreifen können oder 3 mal täglich pünktlich vor der Funke sitzen möchten. Beides trifft für uns zu.

Die Verlängerung des Heckkorbs hinter der Plicht hat sich ebenfalls als richtig erwiesen, da nun ausreichend Platz für die sichere Montage der Rettungsinsel vorhanden ist und zusätzlicher Platz für sonstige Rettungsmittel (Lifesling) entstanden ist. Auch beim Segeln gibt der verlängerte Heckkorb ein angenehmes Gefühl der Sicherheit bei trotzdem ausreichend Platz im Durchgang zur Gangway.

Als eine ebenfalls sinnvolle Investition hat sich auch die Installation eines Multifunktions-instrumentes am Kartentisch erwiesen. Mit dem Raymarine ST 60+ Graphic am Seatalk Bussystem stehen uns nun auch unter Deck alle Daten der Steuersäule wie z.B. Echolot, Windstärke, Windrichtung, Position, Kurs, Speed (FdW + FüG), Pilot, etc.. zur Verfügung. Wind und Speed werden auch als Trend (Diagramm) graphisch über die Zeit dargestellt. Logbuchführung und Navigation werden dadurch schneller und einfacher.

Aber kein Törn bei dem nicht irgendwas kaputt geht. Unseren Sprayhood hat jetzt endgültig das zeitliche gesegnet und muß über den Winter durch einen neuen ersetzt werden. Damit haben wir auf Empfehlung eines befreundeten Seglerehepaares einen Sattler aus Isola beauftragt. Weiter müßen wir ein zwei Verreigelungen der Schappps im Salon durch neue ersetzen da diese durch Korrosion nicht mehr einrasten.

Es gibt also nach wie vor noch eine ordentliche ToDo List, diese wird aber (ganz) langsam kürzer. Vor allem aber sind die Sicherheitsrelevanten und technisch wichtigen Punkte fast abgehakt. Es gibt noch viel zu tun und nur eine Frage ist berechtigt: Wann machen wirs?

Unser Törn in der Übersicht:

Track September 2013

210 Seemeilen Testfahrt Vrsar – Premuda – Silba – Pag – Vrsar